Willkommen bei Titanic Berlin!

Wenn Sie Schiffe suchen, sind Sie hier falsch – es geht um ein Berliner Bauprojekt: Um das Grundstück Chausseestraße 30 / 31. Die Noch-nicht-Baustelle des Titanic Hotels. Und dadurch auch um den Berliner Liegenschaftsfonds.

Der Name Titanic, der für West-Europäer mit Hybris verbunden ist und damit eher einen unguten Klang hat, passt sehr gut für beides. Für die Politik hinter dem Berliner Liegenschaftsfonds, wie sich hier gezeigt hat, und für das Bauvorhaben nebenan.
Danke Titanic!

Konkret: Seit Anfang März wird an der Chausseestraße für ein weiteres Hotel in Berlins Mitte das Baufeld vorbereitet. Das Gelände bot und bietet einiges an Herausforderungen: Barackenbebauung aus den 60ern mit den damals üblichen Baumaterialien. Kontaminierten, im Bodenbelastungskataster verzeichneten Boden. Einen alter Heizungskeller. Und zwei Bunker der Nationalsozialistischen Volksgemeinschaft.

Zu Beginn lernten nur die Bewohner der Häuser in der Chausseestraße 32 und Chausseestraße 33 – 35 die sehr archaische Art des zukünftigen Bauherrn, diesen Herausforderungen zu begegnen, kennen.
Seitdem die Bunker geschleift werden, seit dem 30.05., betrifft es auch die andere Anlieger.

Wir Nachbarn haben in der Zeit häufiger darüber nachgedacht, die Informationen zu dem Bau zu sammeln und zugänglich zu machen.
Auch, weil eines der Probleme ist, daß wir über die Bauarbeiten nicht oder nur falsch informiert werden.
Das das erst jetzt geschieht, ist auch der Hoffnung geschuldet, daß das, was hier passiert doch in Berlins Mitte nicht passieren kann: Einem bürgerlichen Vertrauen in das Funktionieren der städtischen Regelwerke, die helfen sollten, Raum für alle Berliner gewährleisten.
Dieses Vertrauen ist inzwischen schwer erschüttert. Alle, deren Leben seit Monaten im Zeichen der „Baufeldvorbereitung“ steht, haben lernen müssen, daß sich nur durch zähe Kämpfe etwas verbessert.

Dieses Blog als Informations-Sammelstelle für die Nachbarn gedacht. Zu finden sind diese Informationen unter ‚Baugeschehen‘.

Weil ich weiß, daß jeder, der sich an die Senatsverwaltung für Umwelt gewandt hat, schon mal als Querulant bezeichnet wurde, gehört dazu auch: ‚Mail aus der Behörde‘.
Diese Stellungnahmen und Antworten auf die manchmal flehentlichen Anfragen von uns, entbehren auch nicht einer gewissen Komik – die man aber nur genießen kann, wenn der Hydraulikmeißel grade mal nicht hämmert.

Die Geschichte hinter diesem Projekt weist zarte Züge eines Krimis auf. Wenn man sie kennt, versteht man, warum hier passiert, was passiert. Kategorie: Hintergrund.

Und ich habe natürlich eine Meinung zu dem ganzen. Auch die werde ich äußern. Muß man aber nicht lesen. Man kann zu dem geplanten Bau und zur Berliner Liegenschaftspolitik auch anderer Meinung sein.
Aber ein wenig Spaß möchte ich als Anwohnerin ‚der Zone‘ auch haben.
Siehe: Kommentar.

Ich muß ausprobieren, ob so ein Blog eine Hilfe ist – im schlimmsten Fall liest es keiner, dann wird er wieder gelöscht.

Es wird eine Weile dauern, bis das eine annehmbare Form annimmt. Aber wenn man einen Blick auf das Nachbargrundstück wirft, wird deutlich, daß wir Zeit haben.

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Berlin wird wieder mal leiser,

diesmal ist der Stichtag für Vorschläge / Beschwerden der 23.05. Berlin wird leiser

Interessant wird es, wenn man bei der Kategorie Lärm unter „Sonstiges“ schaut.
Irgendwie kann ich mir nicht so richtig vorstellen, dass Berlin bei der derzeitigen Personalsituation in den Behörden einen Mitarbeiter übrig hat, der die Vorschläge auch nur sichtet.

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Neubau am S-Bahnhof Wedding

Der Tagesspiegel berichtet über den geplanten Neubau am S-Bahnhof Wedding. Ich hoffe, daß der Ansatz „Tor zum Wedding“ nicht Programm wird.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/neubau-in-der-muellerstrasse-riesiger-campus-am-s-bahnhof-wedding-geplant/20540380.html

Die Ästhetik von Alt-Mitte bringt seit dem Wochenende die am Leopoldplatz eröffnete Filiale der Visit Coffee Roastery in den Wedding.

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Grauen beim Bauen I

Eigentlich stand dieser Titel über dem Entwurf eines Textes zu einem Bauprojekt auf der Halbinsel Zavala in Montenegro.
Aber näherliegend ist für mich grade der Wedding. So borge ich mir den Titel von mir selbst aus.

Rund um den Leopoldplatz wird an jeder freien Ecke gebaut. Es scheint ein bißchen so, als ob die Investoren zu guter Letzt doch entdeckt hätten, daß das ja noch Mitte ist.

Mein spezielles Highlight ist im Moment die Baustelle zwischen dem Haus Nazarethkirchstraße 51, dem Gemeindehaus der Nazarethkirche und dem alten Garnisonsfriedhof in der Turiner Straße. Hier wurden holterdiepolter mehrere alte Fabrikgebäude inklusive Kellern abgerissen. Derzeitiges Highlight deshalb, weil ich dort einmal hinziehen wollte und weil mich der Stil dieser Abrissarbeiten an unsere Baustelle in der Chausseestraße erinnert.
Das Grundstück ist allerdings kleiner. Ich bin schlecht im Schätzen, würde aber auf vielleicht 900 qm tippen.

 

Highlight auch deshalb, weil die Nachbarn ihren Protest auf sehr charmante Art kundtun.
Ich drücke die Daumen, daß es hilft.

Und ich drücke die Daumen, daß die Bäume es überleben.

Es gibt Gerüchte, daß dort Luxuswohnungen mit Balkonen zum Friedhof entstehen sollen.
Es ist auf jeden Fall hübsch, daß anders als vor 150 Jahren die Lage eines Grundstückes neben einem alten Friedhof heute als wertsteigernd gilt. Die Aussicht kann nicht so schnell zugebaut werden. Und diese Ruhe!

Über die Qualität der letzten Ruhestätten in Berlin könnte man allerdings reden.

Friedhof Liesenstraße bei den Bauarbeiten zu „The Garden“ :

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Wo ist die Autokorrektur,

wenn man sie mal braucht?
Aber vielleicht war der Schildermaler ja verliebt und meinte: Inva lieben? Das passte wiederum ganz gut zu dem direkten Weg zur Torstraße.

Die bösen Lieden

 

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Ende der Seestraße in der Chausseestraße?

Zwischen dem neuen Neuen Jahr am 1.Januar und dem alten Neuen Jahr am 14. Januar ist die richtige Zeit, sich ein wenig in der Gabe der Prophetie zu üben.
Die erste Voraussage wäre, daß die Zeiten der Seestraße als Parallelstraße zur Chausseestraße zu Ende gehen dürften.
Vermutlich nicht in den nächsten zwei Wochen, aber nachdem seit Monaten auch an Wochenenden, nachts und an Weihnachten auf der Baustelle durchgearbeitet wurde, wird das Hotel zum Frühjahr fertig werden.
Damit gehören dann auch rührende Szenen wie die mit dem eleganten, älteren britischen Ehepaar der Vergangenheit an:  Um ihre Füße vor der Nässe zu schützen, nahm er sie in die Arme, hieß sie auf seine Füße steigen und schritt mit großen Schritten über Inselchen und Straßenbahnschienen durch den See.
Es hätte eine Szene von Pina Bausch sein können.
Ohne galante Ehegatten bleiben einem bis zum Frühjahr nur Gummistiefel. Oder das Hoffen auf gutes Wetter. Da stößt die Gabe der Prophetie aber an ihre Grenze.

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Wassergrenze

Nach einigen Spaziergängen entlang der Lichtballons am letzten Wochenende, wollte ich nachsehen, wo genau die Grenze an der Boyen- / Scharnhorststraße verlief. Dabei stieß ich auf der Website „Jahn-Behörde“ (BStU) auf ein Videofilmchen, in dem die Mauer am Berlin Spandauer Schiffahrtskanal, zwischen Sandkrugbrücke und Boyenstraße zu sehen ist. Die Qualität des Films ist schlecht, und der Filmer, ein Mitarbeiter des MfS, schwenkt die Kamera zwischenzeitlich so heftig, daß einem schwindelig werden könnte. So richtig geholfen hat mir das Filmchen daher nicht. Aber der Unterschied zwischen der Atmosphäre des Ortes, die sich in dieser Sequenz mitteilt: eine Wüstenei, und der Stimmung dort am letzten Wochenende hat mich beeindruckt. http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/DDRGeschichte/MfS-und-Mauer/Video-Audio/westhafen.html

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Umbau zur Schauspielschule beginnt

Die Schauspielschule Ernst Busch kann endlich mit dem Umbau der ehemaligen Opernwerkstätten beginnen. Herzlichen Glückwunsch. Schön, daß hier nicht alles zur Titanic wird.

http://www.hfs-berlin.de/nachricht/zentralstandort-der-ernst-busch-nimmt-letzte-huerde-im-abgeordnetenhaus/

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Vielleicht lag es an Ostern,

daß dann plötzlich doch noch etwas Bunker auftauchte. Ein Stück Bunkerwand direkt an der Südkante des Grundstückes Chausseestraße 32, neben dem freien Platz, der als Stellplatz für die Mülltonnen dient.
Bevor die Russen Anfang der 50er versuchten, die Bunker zu sprengen, war der Platz nicht frei, sondern das Vorderhaus der 32 reichte bis an das heutige Baugrundstück der Titanic heran. Alteingesessene Anwohner berichten, daß an dem für die Sprengung vorgesehenen Tag die Mieter der benachbarten Häuser morgens ihre Wohnungen verlassen mußten. Als die Bewohner der Chausseestraße 32 abends zurückkehrten, war ein Teil des Vorderhauses nicht mehr da. Die Mieter im „Vorderhaus rechts“ hatten von da an ein Zimmer weniger, und der freie Platz wurde für die Mülltonnen genutzt.
In dem Haus Chausseestraße 29 klaffte ein 10 Zentimeter großer Riß.

Die Bunker waren nur wenig beschädigt worden. Daß der Bunkerwand zum Vorderhaus der Chausseestraße 32 der Sprengversuch nichts angehabt hatte, konnte man jetzt noch einmal zu sehen. Die Spezialbaufirma rückte ihr an zwei Samstagnachmittagen im April mit Hydraulischer Presse und Säge zu Leibe.

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Die später herausgebrochenen und auf der Straße zwischengelagerten Bunkerblöcke haben erinnern an Marmorblöcke, die man für einen Bildhauer aus einem Steinbruch heraus geschnitten hat.

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In der Lücke zwischen Vorderhaus und südlichen Seitenflügel der Chausseestraße 32 war mal Vorderhaus. Ich würde auf ein Berliner Zimmer tippen.

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Neue Nachbarn 3

In dem Komplex des Bundesnachrichtendienstes sind nun nicht mehr nur noch Waschbären anzutreffen. Die ersten Mitarbeiter des BNDs mußten von Pullach nach Berlin.
Den Einzug der Umzugsorganisationsvorhut am  31.03. nahm auch der rbb zum Anlaß, über das Quartier an der Chausseestraße zu berichten:

http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2014/03/bnd-zentrale-berlin-einzug-spione-beamte.html

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Bye bye Bunker

Letzte Woche ertönte von nebenan noch einmal das Tackern eines Hydraulikmeißels. Zart, aber unverkennbar. Und immer wieder ohrenbetäubendes Krachen, gefolgt von Erschütterungen und dem typischen Scheppern des Geschirrs hier bei uns. Es klang ganz klar nach Bunkerkarate und Bunkerkegeln.
Man war dabei, die letzte Ecke der Baugrube auszuheben. Und unter dem Erdberg der Rampe kamen noch ein paar Bunkerstücke zum Vorschein, denen man auf traditionelle Weise: Draufkloppen, bis sie kaputt gehen –, zu Leibe rückte.
Und dann, am 21.02., waren die letzten Stücke des Bunkers aus der Baugrube verschwunden.

Damit hat es nicht ganz zwei Jahre gedauert, die beiden Bunker aus dem Boden zu holen.
Der baustelleneigne Baumeister erklärte im Mai 2012, daß er in zwei bis drei Monaten mit den Bunkern fertig wäre.
Die Senatsverwaltung schrieb den Anwohnern vor rund einem Jahr, daß das letzte Stück Bunkersohle am 12.01.2013 wie geplant beseitigt worden sei.

17.02.2014 bis 22.02.2014
Die letzten Stücke des zweiten Bunkers, hinter den Häusern Chausseestraße 29 und 28 verschwinden.

17.02.14Pa117.02.14BK118.02.14Bunker418.02.14Bunker521.02.Pa122.02.14EndGrub122.02.Glatt4

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